Pressegespräch am 5. Dezember 2017, 11 Uhr
Recht auf Familie - Integration braucht Familienzusammenführung
Anlässlich des Tages der Menschenrechte am 10. Dezember ruft die Liga der Freien Wohlfahrtspflege zur Aktionswoche "Recht auf Familie - Integration braucht Familienzusammenführung" auf. Sie macht damit auf die andauernde humanitäre Notlage von vielen geflüchteten Familien aufmerksam, die auf ihrer Flucht auseinandergerissen wurden.
Die Liga für den Landkreis Emmendingen lädt im Rahmen der Aktionswoche zu einem Pressegespräch ein, um sich für eine Familienzusammenführung einzusetzen und über die Situation von geflüchteten Familien vor Ort zu informieren.
Die Einheit der Familie ist ein unumstößliches Grund- und Menschenrecht. Die Zusammenführung von Familien mit Flüchtlingsanerkennung oder mit subsidiärem Schutz ist ein Gebot der Humanität, welches mitunter durch langwierige Asyl- und Visumverfahren beschnitten wird.
Die derzeitige Lage führt bei den betroffenen Menschen zu einer psychisch extrem belastenden Lebenssituation. Das betrifft ganz besonders Kinder und Jugendliche, die bis zum Wiedersehen ohne Eltern(teile) und Geschwister verbleiben müssen. Diejenigen, die weiterhin am Rand kriegerischer Auseinandersetzungen oder in Transitstaaten ausharren müssen, leiden unter der Trennung und der Angst vor dem möglichen Verlust weiterer Familienangehöriger durch Krieg, Terror, Verfolgung und Krankheit.
Als weitere gravierende Konsequenz führen lange Wartezeiten dazu, dass Fristen verstreichen oder Kinder in der Zwischenzeit volljährig werden und somit den Anspruch auf den Nachzug ihrer Eltern bzw. zu ihren Eltern verlieren. Allein die Wartezeiten auf einen Termin zur Beantragung des Familiennachzugs von bis zu 15 Monaten in den deutschen Auslandsvertretungen macht deutlich, wie hoch die zeitliche Hürde ist, die Familien überwinden müssen. Die monate- und in vielen Fällen jahrelange Trennung von der Familie erschwert nachhaltig die Integration in Deutschland.
Somit ist der Tatbestand der Familienzusammenführung eine humanitäre Verpflichtung und eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Vor diesem Hintergrund lädt die Liga für den Landkreis Emmendingen zu einem Pressegespräch ein: Neben Informationen zu den Hintergründen der Aktionswoche und der Freien Liga der Wohlfahrtsverbände erhalten Sie konkrete Einblicke in die Lage der geflüchteten Familien im Landkreis Emmendingen.
Das Gespräch findet statt
am Dienstag, 5. Dezember 2017 um 11 Uhr
in den Räumlichkeiten des Caritasverbandes (Lessingstraße 36/1, 79312 Emmendingen).
Als Gesprächspartner stehen Ihnen die Geschäftsführungen der sechs Wohlfahrtsverbände im Landkreis Emmendingen zur Verfügung. Zudem wird Herr Jonas Muth, Mitarbeiter im Jugendmigrationsdienst des Caritasverbandes, von und mit Betroffenen berichten.