Auch im Bücherwurm in Herbolzheim sowie in der Buchhandlung Losch und im Schierelädele in Denzlingen werden die quadratischen Tücher gegen eine Spende und auf Wunsch anstelle von Einweggeschenkpapier verwendet.
Werner Bürk vom Bücherwurm unterstützt die Idee der nachhaltigen Verpackung mit Überzeugung. Er hofft, dass sich noch mehr Geschäfte im Landkreis Emmendingen finden, die die Tücher zukünftig anbieten und die gute Idee verbreiten. "Mich hat begeistert, dass mit den Tüchern gleich mehrere gute Zwecke erfüllt werden", sagt Bürk: "Umweltschutz, Integration und die Unterstützung notleidender Frauen."
Die Initiative für das Furoshiki-Projekt ging vom Caritasverband für den Landkreis Emmendingen e.V. aus. Edith Kulzer-Schwab, die seit 2017 das Frauenprojekt beim Verband verantwortete, begeisterte im März 2019 mehrere Nähtreffs von der Tücher-Idee und rief dazu auf, Stoffe zu spenden. Seither haben einheimische und geflüchtete Frauen in verschiedenen offenen und interkulturellen Nähtreffs in Denzlingen und Emmendingen mehr als 160 Tücher geschneidert. 40 Tücher wurden von männlichen Schülern der Gewerblichen und Hauswirtschaftlichen Schulen in Emmendingen (GHSE) genäht.
Die Idee der quadratischen Tücher stammt ursprünglich aus Japan. Dort wurden Furoshikis traditionellerweise als Verpackungstücher oder Tragebeutel verwendet und mit verschiedenen Knotentechniken kunstvoll verschlossen. "In Japan wird diese Tradition momentan wieder neu entdeckt", sagt Kulzer-Schwab. Die Tücher sind dort ein Zeichen großer Wertschätzung: Wer ein so kunstvoll verpacktes Geschenk überreicht, zeigt, dass er den Beschenkten besonders verehrt.
Im Bücherwurm in Kenzingen und Herbolzheim, bei Losch in Denzlingen und im Schierelädele werden die Furoshikis ab sofort gegen eine Spende von drei bis fünf Euro abgegeben. Natürlich darf sich der Kunde dabei selbst das Tuch aussuchen, das am besten gefällt. Der Erlös wird dem Projekt "Frauen in Not" der kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschland) zugutekommen.
Für viele der am Projekt Beteiligten bieten die Furoshikis eine gute Möglichkeit, anderen Menschen zu helfen. "Viele der geflüchteten Frauen freuen sich, dass sie auf diese Weise etwas von der Hilfe, die sie erhalten, zurückgeben können", sagt Kulzer-Schwab. Aber auch die einheimischen Frauen schätzen die regelmäßigen und produktiven Nähtreffs: "Die Stimmung in den Nähtreffs ist richtig gut!"
Wer mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen
- jeden ersten Mittwoch im Monat von 16 bis 18 Uhr in einer offenen Nähwerkstatt von 48°Süd (Nähsalon) beim Fairkauf (Am Elzdamm 45, Emmendingen)
- an jedem Donnerstag von 15 bis 17 Uhr beim Nähtreff im katholischen Gemeindehaus St. Bonifatius (Markgraf-Jacob-Alle 2, Emmendingen)
- an jedem Dienstag von 18 bis 20 Uhr in Denzlingen (Hinterhof, Hauptstr. 157)
Nähmaschinen sind vorhanden, können aber auch mitgebracht werden.
Auch über Stoffspenden freuen sich die Verantwortlichen. Kinderstoffe, aber auch alle anderen Stoffe sind herzlich willkommen. Wer spenden möchte oder die Furoshikis zukünftig anbieten möchte, kann sich mit Annabel Marsovszky in Verbindung setzen. Sie wird die Nähtreffs und das Projekt zukünftig begleiten:
annabel.marsovszky@caritas-emmendingen.de, Tel. 0152 / 34 73 30 14