Emmendingen. Seit August 2017 verantwortet Edith Kulzer-Schwab das Frauenprojekt des Caritasverbandes für den Landkreis Emmendingen. Sie gehört damit zum Team der Caritas-Flüchtlingssozialhilfe, das geflüchtete Menschen im Landkreis Emmendingen berät und unterstützt.
Nun hat Kulzer-Schwab einen besonderen Kurs organisiert, der im Landkreis gut angenommen wird: Der Geburtsvorbereitungskurs für Frauen mit Fluchterfahrung findet in deutscher, arabischer und englischer Sprache statt - auf Anfrage auch in anderen Sprachen.
In insgesamt sechs Stunden an zwei Vormittagen beschäftigen sich die Frauen mit wichtigen Themen für werdende Mütter. Den ersten Vormittag gestaltete die Verantwortliche des Frauenprojekts gemeinsam mit der Hebamme Anja Langenbacher. Hier wurden die Frauen über die Vorbereitung auf die Geburt, die Geburt selbst und das Wochenbett aufgeklärt. Im zweiten Teil am 13. Februar thematisieren Kulzer-Schwab und Gertrud Kußmann von den "Frühen Hilfen" das erste Lebensjahr der Kinder und informieren die Frauen darüber, welche Unterstützungsangebote sie für sich und ihre kleinen Kinder in Anspruch nehmen können.
Zehn Frauen aus verschiedenen Ländern haben sich für den Geburtsvorbereitungskurs angemeldet. Acht sind zum ersten Teil gekommen, zwei weitere Frauen kommen mit Baby zum zweiten Teil. Die meisten von ihnen sind jung und werden zum ersten Mal Mutter. Für die angemeldeten Frauen, die bereits Kinder haben, hat Kulzer-Schwab gleich eine Kinderbetreuung organisiert. Lea Harn, die ihr Freiwilliges Soziales Jahr beim Caritasverband absolviert, wird die Geschwisterkinder betreuen, sodass ihre Mütter unbesorgt am Kurs teilnehmen können. Sie sollen Zeit finden, sich auf die Geburt in Deutschland vorzubereiten und sich mit anderen Frauen auszutauschen.
Dass der Kurs in drei Sprachen stattfindet und Frauen mit ganz unterschiedlichem kulturellem Hintergrund teilnehmen, macht die Geburtsvorbereitung auf der einen Seite natürlich nicht ganz einfach. "Auf der anderen Seite fördern die kulturellen Unterschiede den Austausch unter den Frauen ", sagt Edith Kulzer-Schwab und betont, dass das eines der Kursziele sei.
Austausch und Vernetzung kennzeichnen ohnehin alle Frauenprojekte, die die Religionspädagogin in ihrer Halbtagesstelle organisiert und koordiniert. Sie möchte die Frauen darin bestärken, Eigenverantwortung zu übernehmen und so deren Integration unterstützen. Deshalb wurde etwa das Frauencafé in der Waldkircher Flüchtlingsunterkunft "Felsenkeller" wiederbelebt: Es findet alle 14 Tage statt. Auch der Austausch mit anderen Einrichtungen und Stellen liegt Kulzer-Schwab am Herzen. Sie ist überzeugt: "Die Frauen profitieren davon, wenn alle in der Region gut zusammenarbeiten."
Für 2018 plant sie gemeinsam mit den Frauen weitere Projekte: Hausbesuche, Vorträge, Aufklärungs- und Fahrradkurse sind bereits geplant. Doch das Programm richtet sich immer auch nach unmittelbaren Bedürfnissen: "Wir reagieren oft spontan auf Ideen und Anliegen", sagt die Frauenreferentin. Wer die Angebote für Frauen unterstützen möchte und Interesse an einer Mitarbeit hat, darf sich deshalb auch jederzeit und kurzentschlossen bei ihr melden:
edith.kulzer-schwab@caritas-emmendingen.de, Telefon: 0152 - 34 73 30 14.